Heute sollte wieder einmal ein extrem anstrengender Tag werden, und das aus verschiendensten Gründen. Es waren die Temperatur, die Luftfeuchtigkeit, die Steigung, die Gerüche, die Oberflächenbeschaffenheit der Straße, manchmal eine Kombination daraus und manchmal auch alles auf einmal.
Laut Beschilderung entlang der Straße in diesem Tal wurden hier viele steinzeitliche Funde gemacht.
Die Straße windet sich durch das Tal, hin und wieder ging es durch Tunnel, was willkommen abkühlend war.
In Rémuzat gab es ein stärkendes Frühstück, leider nicht so stärkend, wie ich es mir später gewünscht hätte.
Hier lagen direkt neben der Straße Lavendelfelder - ein widerlicher Gestank! Zumindest für meine Nase…
… die ich hierleicht zu rümpfen scheine. Ob das am Lavendel oder an meiner beginnenden Erschöpfung lag, kann ich nicht mehr sagen.
Irgendwie klebte die Straße hier an den Rädern und es wollte so gar nicht vorangehen.
Bei dieser Oberflächenbeschaffenheit vielleicht nachvollziehbar. Ich war kurz davor, den Besenwagen anzufordern, auf gutes Zureden von Martin habe ich mich jedoch zusammengerissen und bin weitergefahren.
Wobei mir recht bald schon wieder Zweifel kamen - hier wurde schon wieder Lavendel angebaut.
Widerlich! Anstrengend, und so heiß! Von der Stirne rennen muss der Schweiß, wie man sieht bis zum Kinn herunter.
Ich hatte soooo gehofft, dass diese Bewässerung bis auf die Fahrbahn reicht, hat sie aber leider nicht. Das wäre eine sehr willkommene Erfrischung gewesen.
Hier war zumindest meine mentale Erschöpfung überwunden. Die Landschaft war eine gute Zeit lang etwas flacher geworden und irgendwann hatte auch Daniel wieder zu uns aufgeschlossen. Langsam ging es dann wieder bergauf nd man konnte schon sehen, was uns erwartete - eine weitere Tour de France Bergstrecke.
Hatte ich schon erwähnt, dass Lavendel stinkt?
Weil es hier steiler wurde und Velomobile damit nur noch langsam vorwärtszubewegen sind, stieg Daniel aus einem DF aus. Warum Martin dieses dann ergriff uns mit geschicktem Radlupfen mitnahm und neben sich herzog, ist mir rätselhaft.
Ich wurde hier immer langsamer und langsamer. Hier sieht man Daniel noch weit hinter mir.
Nach etwas Pause und Kampf mit der Steigung war Daniel aber recht bald schon vor mir.
So eindrucksvoll die Serpentinen auch aussahen, anstrengend war es!
Daniel und Martin waren lange vor mir bereits oben und hatten sich somit bereits erholen können. Ich machte zwiscndrin immer mal wieder kleine Pausen und fuhr dann weiter.
Die Infoschilder am Straßenrand empfand ich immer als moralisch unterstützend - man weiß dann, wieviel man noch vor sich hat.
Endlich oben!
Hier standen ein paar Franzosen und schauten vermeintlich sinnlos in die Luft. Es stellte sich heraus, dass hier in der Gegend ein Auswilderungsprojekt für Gänsegeier durchgeführt wurde. Es hat etwas gedauert, aber ich konnte irgendwann auch welche am Himmel sehen.
Nach Erreichen des Passes musste man “nur” noch durch den Tunnel und dann wieder etwas runter bis in den nächsten Ort
Die Ankunft auf dem Campingplatz war sehr willkommen, und die Dusche wohlverdient!
Der Wind, der hier wehte, war allerdings erstaunlich. Es blieb kaum ein Stück Wäsche auf der Wäscheleine.