Zu Weihnachten hatten wir einen Gutschein für Tickets zum Christmas Garden auf der Insel Mainau geschenkt bekommen. Die Voraussetzungen dafür waren nicht gut – mit der Corona-Situation und den Auflagen für Veranstaltungengalten für den Eintritt die 2G+-Auflagen. Wir hatten gerade am 22.12. die Boosterimpfung bekommen, da waren wir also auf der sicheren Seite. Für den Eintritt musste man sich für einen gewissen Zeitbereich anmelden, zu dem dann der Einlass möglich ist. Bei einer Vorbeifahrt hatten wir vor ein paar Tagen bereits gesehen, dass sich vor dem Eingang lange Schlangen gebildet hatten, aber da die Wetteraussichten relativ schlecht waren, waren wir relativ guter Hoffnung, dass der Andrang schon nicht so groß sein würde. Weit gefehlt! Nicht nur hinsichtlich des Andranges, sondern auch was das Wetter anging. Es schüttete! Und die Warteschlange zog sich in Schleifen quer über den Parkplatz, bis hinten in die Allee hinein. Glücklicherweise war die Kontrolle wirklich professionell (mit Ausweiskontrolle!) und mit ausreichernder Anzahl an Kontrolleuren, so dass die Warteschlange sich mit beachtlichem Tempo vorwärtsbewegte.

Wir waren also relativ bald auf der Insel, wir hatten beide unsere Kameras dabei, wegen des zu erwartendenden Regens allersdings nur mit Allroundzoom, um keine Objektive wechseln zu müssen, und - weil die Illumination zwangsläufig bei Dunkelheut stattfindet - Stative. Ich muss allerdings zugeben, dass für mich hier alles zusammenkam und ich um ein Haar auf dem Fuße umgekehrt wäre. Zu viele Leute, Touristenkitsch, überall nervtötende Musik, immer wieder warten müssen, im Weg herumstehende Leute, und obendrauf der Regen. Ich kam mit der Belichtungssituation und der neuen Kamera nicht zurecht, und das Stativ war eine zusätzliche Herausforderung. Besser wurde es erst, als ich mich entschlossen hatte, die Kamera Kamera sein zu lassen und einfach mit dem iPhone Photos zu machen - was es erstaunlich gut kann. So konnte Anna mit Ihrer Kamera und dem Stativ ungestört Aufnahmen machen, und ich mit dem Handlich.

Irgendwo hinter dem Schloß hatte der Regen dann endlich aufgehört und ich hatte mich wieder ein wenig entspannt, so dass ich auch wieder genügend Geduld aufbringen konnte, mich mit der Kamera zu beschäftigen - und das funktionierte dann auch wunderbar.

Zusammenfassend gab es ein paar wenige sehr schöne Illuminationen, und eine Menge zum Weglaufen verleitenden, entsetzlichen Touristenkitsch! Alleine die Menschenmassen sind für mich schon ausreichend Anlaß genug, die gesamte Insel zu meiden. Hin und wieder geht das mal. Rückblickend hätten wir einfach den allerletzten Einlaßslot buchen und uns sofort zurückfallen lassen sollen, so dass wir die Insel mehr oder weniger für uns alleine gehabt hätten. Ganz so schlecht, wie es sich liest, war es nicht, aber die Erwartungen hat die Veranstaltung definitiv nicht erfüllt. Für die beleuchtete Allee alleine hat es sich zwar fast schon gelohnt. Die besten Aufnahmen haben wir jedoch erst ganz am Ende am Ufer und auf der Brücke gemacht - diese Aufnahmen hätten wir also auch in irgendeiner anderen Nacht des Jahres machen können.

Auf den beiden Photos sieht man das gegenüberliegende Ufer, auf dem unteren von Überlingen bis Klosterkirche Birnau, auf dem oberen zusätzlich auch noch die Lichter von Litzelstetten oben am Hang.

Es hat sich also so einigermassen gelohnt. Für mich war es schwer zu ertragen, aber die Aufnahmen haben dafür entschädigt.