Vielleicht hätte ich gestern Abend doch einfach nur fernsehen sollen? Oder mit den lieben Kollegen zum Bowling gehen? Aber nein, ich hatte mich ja für ein wenig Rechner-Haushaltsarbeit entscheiden müssen…

Um der steten Verteilung von Daten und Dateien und der Versionsvielfalt Einhalt zu gebieten, habe ich gestern FireWire-Ringelreigen gespielt:

  • iMac, 80 GB
  • externe FW-Platte, 120 GB
  • iPod, 40 GB
  • PowerBook, 30 GB

Eines der kleinen, feinen Details an Apples PowerBooks ist, dass sie, wenn man beim booten “T” gedrückt hält, sie zu nicht ins Betriebssystem booten, sondern sich wie eine FireWire-Festplatte verhalten. Also einfach an meinen Rechner angeschlossen und munter die Daten hin- und hergeschoben.

Hätte ich vielleicht nicht tun sollen, müde wie ich war…

Einmal war ich dabei, alles wichtige auf die große externe Platte zu kopieren, und währenddessen habe ich alles, was sich auf meinem PowerBook so angesammelt hat, auf meinen Rechner zu holen. Kontinuierlich durch den Verzeichnisbaum, und dies und jenes rübergezogen. So kam ich auch nach ~/Documents/PGP/ und zog meine Schlüsselringe rüber - was in Ordnung ist, da ich die Änderungen an diesen immer in der Firma mache. Ah, noch eine Datei, nix wie mit der Maus gepackt, gezogen und wieder fallengelassen – NEIN! Was habe ich getan? Ich hätte laut aufschreien können! Diese Datei war eine PGP-Disk, ein verschlüsseltes Disk-Image, und zwar eine Sicherheitskopie. Das Original war eigentlich die Datei auf meinem Heim-Rechner. Und die hatte ich gerade überschrieben…

An dieser stelle würde mich mal interessieren, wie Mac OS X und HFS das eigentlich machen? Vermutlich so wie üblich: neue Datei anlegen, kopieren, und nach getaner Arbeit die inodes der alten Datei freigeben. Theoretisch müsste die alte Datei also noch zu retten sein. Wie auch immer, ich habe gut zwei Stunden mit VirtualLab, einer Dateirettungs-Software rumgespielt. Ich habe ihr den gesuchten Dateityp beigebracht, wozu sie mindestens fünf Dateien des gesuchten Dateityps als Beispiel haben will. Aber woher nehmen, wenn nicht stehlen? Von der gelöschten Datei hatte ich zwar fein säuberlich auf allen möglichen Speichermedien eine Sicherheitskopie, alle gleich alt, und zu alt, aber eben immer die selbe Datei. Also hat das Programm eben fünf mal die selbe Datei bekommen, um dann suchen zu können. Alles mögliche hat es gefunden, aber nicht mein Objekt der Begierde… :-(

In diesem verschlüsselten Disk-Image habe ich die Kontenverwaltungs-Datei meines OnlineBanking-Programmes aufbewahrt. Tja, mehrer Sicherheitskopien hatte ich, schön physikalisch getrennt, wie man das macht. Aber eben lange kein Backup gemacht - gern gemachter Fehler! Daraus muss man dann eben lernen und damit leben.

Gut, dass Banken online die Kontenbewegungen der letzten 90 Tage vorhalten, somit klafft jetzt nur ein Loch von Mitte Mai bis Mitte Juli in meinen Vorgängen, und auf Papier habe ich die Kontoauszüge ja auch noch. Anhand derer konnte ich dann auch ungefähr nachvollziehen, wie viele TANs ich mittlerweile verbraucht habe.

Apropos - die Telekom verschickt jetzt keine Rechnungen mehr – nur noch online kann man Einblick nehmen. Tja…